Stille Kämpfe, laute Gedanken #8: Lieber Opa, du fehlst!

Lieber Opa,

vor ein paar Tagen war Dein Geburtstag, und auch die Diamantene Hochzeit mit Oma. Es sind nun schon 2 Monate her, dass Du nicht mehr bei uns bist. 

Oma sagte letztens etwas, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Sie meinte, wir können ja gar nicht nachvollziehen, wie es ist. Und sie hat Recht. Wie könnte ich jemals nachempfinden, wie es sich anfühlt, seine große Liebe zu verlieren – zwei Monate vor der Diamanten-Hochzeit? Den Menschen, mit dem man sein ganzes Leben geteilt hat. Aber eines weiß ich auch: Es tut so unendlich weh, Dich nicht mehr hier bei uns zu haben.

Du warst für mich so viel mehr als nur ein Opa. Du und Oma waren wie ein Zuhause. Du hast mich mit großgezogen, mir geholfen, wann immer ich es gebraucht habe, ohne es jemals zu einer Bedingung zu machen. Die Welt um mich herum hat sich oft überschlagen, doch bei Euch war alles beständig. Alles stand an seinem Platz. Alles war vertraut. Und in diesem kleinen Kosmos, in dem Du in Deinem Sessel vor dem Fernseher saßest und Kreuzworträtsel beantwortet hast, habe ich etwas gefunden, das mir oft fehlte: Ruhe.

Ich weiß, ich war nicht der perfekte Enkel. Ich habe Euch Sorgen gemacht, manchmal mehr als Freude. Aber Du hast mir das nie vorgehalten. Du hast mir nie das Gefühl gegeben, dass ich versagt hätte, auch wenn ich selbst oft so empfand. Dafür bin ich Dir unendlich dankbar, Opa.

Jetzt bist Du nicht mehr hier. Und ich sitze in Deinem Sessel, schaue auf das Foto von Dir und fühle mich, als hätte mein letztes Zuhause verloren – ausgerechnet jetzt, wo ich verzweifelt eines suche. Aber ich weiß, dass Du auf uns aufpasst. Und dass Du jetzt dort oben bist, bei Deiner ganz eigenen Alpakaherde mit Emilio, Ennio und Luna.

Pass gut auf sie auf, Opa. Und ich verspreche Dir, ich passe auf mich auf. Und auf den Rest, so gut ich kann.

Ich vermisse Dich, mehr als Worte sagen können!

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