Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nicht ein Daniel – sondern viele. Unterschiedliche Versionen von mir selbst, die sich oft auch zu oft widersprechen.
Diese vielen Daniels – die alle ich. Und doch bringen sie mich oft durcheinander, lassen mich zweifeln: Wer bin ich denn nun wirklich eigentlich? Und wer will ich sein?
Und sie verwirren mein Umfeld, lassen mich oft launisch, nicht berechenbar, nicht zuverlässig erscheinen. Doch so einfach ist es eben alles nicht.
Da ist der Daniel,
der mutig ist, auffällt, Mode liebt und damit experimentiert.
Der pinke Hemden trägt, Leo-Sambas oder Cowboystiefel.
Der mit seinen Tattoos auftritt, als wäre er felsenfest im Leben.
Und dann ist da der andere Daniel,
der sich kaum traut, eine Barber-Shop zu betreten, obwohl er mehrmals davorsteht.
Der seine Narben bedeckt, um andere nicht zu verunsichern – oder um sich selbst nicht erklären zu müssen. Oder sich einfach schämt.
Der sich beobachtet fühlt, bewertet, fehl am Platz.
Es gibt den Daniel,
der Angst vor einem einfachen Telefonat hat,
weil es zu schnell geht, weil er sich nicht traut nachzufragen,
weil er fürchtet, eine schlechte Nachricht zu hören.
Manchmal reicht auch schon eine WhatsApp-Nachricht - und dann ist das die Angst
Dann ist da der spontane, impulsive Daniel,
der sich in weniger als 24 Stunden mehrere Tattoos stechen lässt,
entscheidet ohne nachzudenken bei großen Themen.
Und gleichzeitig: der Daniel, der sich nicht entscheiden kann, wo man sich treffen soll,
der andere lieber entscheiden lässt, weil sich alles unsicher anfühlt.
Es gibt den Daniel,
der viel erreicht hat – und sich trotzdem fühlt wie ein Nichts.
Dessen Vergangenheit wie ein Film erscheint,
als wäre sie jemand anderem passiert.
Vieles ist verschwommen, manches verdrängt.
Und es gibt den kreativen Daniel,
voller Ideen, voller Worte, voller Energie.
Der inspiriert, motiviert, zuhört –
und doch manchmal in sich versinkt, schweigt,
nachts mit dunklen Gedanken kämpft.
Der von außen fröhlich wirkt,
während es in seinem Kopf tobt.
So viele Gegensätze. So viele Stimmen. So viele Ichs.
Es macht Angst, all das zu fühlen. Es verwirrt mich.
Es lässt mich zweifeln – oft an mir selbst.
Aber: All das bin ich.
Ich wünschte, ich könnte sagen: "Ich bin dieser eine Daniel."
Doch das wäre nicht wahr.
Die Wahrheit ist: Ich bin alle diese Daniels.
Und vielleicht ist das okay.
Vielleicht steckt gerade in dieser Vielfalt und diesen Widersprüchen auch etwas Schönes.
Etwas Echtes. Die Wahrheit.
Etwas, das mich eben ausmacht.